(von lat.: requisitum = bewegliches Ding)
Bei einer Theateraufführung bekommen die Zuschauer ein Bühnenbild zu sehen, in dem sich Schauspieler bewegen. Daneben tauchen jede Menge von beweglichen Gegenständen auf, die den Gesamteindruck erst interessant und anschaulich machen und die als Requisiten bezeichnet werden.
Requisiten können Aschenbecher oder Aktentaschen sein, Blumenvasen, Armreifen, Bilder an den Wänden, Lebensmittel, Degen, Laternen, eine Königskrone, ein Kleinwagen und vieles mehr.
Alle diese Dinge zu beschaffen und rechtzeitig für die Aufführung zur Verfügung zu stellen ist eine wichtige Aufgabe, die nicht von den Spielern allein übernommen werden kann.
Einige unermüdliche Mitarbeiter stellen zuerst aus dem Rollenbuch eine Liste zusammen, welche Rolle welche Gegenstände benötigt und was noch zur Abrundung des Bühnenbildes gebraucht wird. Dann wird fleißig nachgeschaut, in welchen Schränken, Kellern und Dachböden brauchbare Teile zu finden sind. Naturgemäß ist nicht alles so vorhanden, wie es benötigt wird. So muss für jede Inszenierung eine Vielzahl von kleinen und großen Dingen bestellt, gekauft, gebaut und gebastelt werden. Das fängt an mit Kostümteilen wie bestimmten Hüten, Waffen, Vogelschnäbeln, Tierohren usw. und geht über Möbelstücke, Flaschen, Bücher, Steine bis hin zu verschiebbaren Wänden und laufenden Bienenkörben.
Es kommt auch vor, dass in diese Requisiten irgendwelche Spezialeffekte eingebaut werden müssen wie funkensprühende Zauberstäbe, ein feuerfester Tigerschwanz oder Tränke, die die Farbe wechseln.
Viele Requisiten entstehen aus Materialien, die sich diese Verwendung niemals hätten träumen lassen. So wird schon einmal aus einer Deckenleuchte ein Degengriff, aus einem Styroporblock ein Holzklotz oder aus einer Gardinenstange ein Königszepter.
Vor allem müssen die Requisiteure darauf achten, dass die Gegenstände von den Zuschauern gut zu erkennen sind – ein normales Foto wird aus der 4. Bankreihe nur noch als kleiner dunkler Zettel gesehen – und dass sie auch den Belastungen von mindestens 12 Freilichtaufführungen bei Wind und Wetter und ständigem Hin- und Herräumen standhalten, so dass sie auch bei den letzten Aufführungen einer Saison noch gut und nicht zerfleddert aussehen.
Die Requisite kümmert sich also um den Ausstattungsteil, der zwischen Kostümen und Kulissenbau liegt – um all die vielen unauffälligen Dinge, die man erst bemerkt, wenn sie nicht da sind.